
Marokko – übertrifft unsere Erwartungen!
Ehrlich gestanden haben wir dieses Land unterschätzt und nicht vermutet, dass uns so viele Naturschönheiten begegnen werden und so viele freundliche, aufgeschlossene Menschen. Begonnen haben wir unsere Marokko Rundreise in der Königsstadt Marrakesch und dort, in den schmalen lehmroten Gassen, wo sich ein Laden dicht an den anderen reiht, Berber, Araber, Nomaden und Bergbewohner zusammentreffen und Ihre Waren anbieten, sind wir bereits dem orientalischen Charme dieses Landes erlegen. In den endlosen Souks der Stadt werden neben Kunsthandwerk, Waren in Hülle und Fülle angeboten und abends gewinnt man einen Einblick in eine längst vergangene Epoche – auf dem Platz Jemaa el Fna unterhalten Gaukler, Tänzer, Musiker und Schlangenbeschwörer Ihr Publikum.
Medizinmänner, Wahrsager Geschichtenerzähler und Wasserträger kämpfen um die Gunst der Zuseher
Schaukämpfe und Wettbewerbe werden veranstaltet und zwischen Karren voller Orangen und Datteln sitzen essende und lachende Menschen vor dampfenden Garküchen. 2 Tage später fahren wir durch das beeindruckende Bergmassiv des Hohen Atlas entlang Terrassengärten gesäumter Straßen, großartiger Schluchten und Canyons, treffen immer wieder auf gastfreundliche Berberdörfer um schließlich die Straße der Kasbahs zu erreichen. Nahe der Stadt Quarzazate liegt eine der berühmtesten Kasbahs des Landes, die unter anderen auch dem Hollywood-Epos „Gladiator“ und davor „Laurence von Arabien“ als Kulisse diente. Ait Ben Haddou – ein prachtvolles Bauwerk aus rotem Lehm, umgeben von Mandelbäumen und einer malerischen Landschaft. Einst waren die Berber angesehene Stämme mit mächtigen Scheichs und Kalifen, heute verfallen die alten Wehrburgen, genannt Kasbah´s, und die Berber sind ein stolzes Volk geblieben, aber arm geworden. Entlang des fruchtbaren Draatales liegen die Festungsdörfer der Berber dicht beieinander, geprägt von einer Oasenlandschaft mit Dattelhainen. Einige Male treffen wir auf farbenprächtige Wochenmärkte, die für uns eine wahre Augenweide darstellen. Nomaden verkaufen Ziegen und Esel, Datteln, Orangen, Gewürze, der Handel obliegt hier fast ausschließlich den Männern, Frauen sieht man selten. Über die Oase Zagora nähern wir uns einem riesigen Wüstenplateau, ab Merzouga gibt es nur mehr Sand, heißen Sand soweit das Auge reicht, weiche faszinierende Formen. Einen krassen Gegensatz dazu erleben wir im Dades-Tal, wo sich Palmenhaine und grüne Felder terrassenförmig an die schroffen Felsen schmiegen, überall blühen Oleanderbäume. In der zerklüfteten Umgebung verschmelzen die Farben der Kasbahs mit den Felsen, in leuchtendem purpurrot und warmen Gelbtönen. In der Todra-Schlucht scheinen die einzigartige Kalksteinformationen über unseren Köpfen zusammenzuwachsen. In allen Städten erwarten uns gepflegte Unterkünfte und die Marokkanische Küche ist abwechslungsreich und sehr schmackhaft. Die letzten Tage verbringen wir am Strand von Agadir und lassen bei ausgedehnten Strandspaziergängen die Erlebnisse Revue passieren – Ja, unsere Erwartungen wurden übertroffen, wir kommen wieder, Marokko hat noch vieles zu bieten!
Wer den Aufstieg am Vulkankegel Damavand zum Gipfel wagt kann vom Kaspischen Meer bis nach Turkmenistan sehen. Wer an den 2500 Jahre alten Säulen von Persepolis ein wenig verweilt, kann den Windhauch der persischen Antike an seiner Gänsehaut erfühlen. Wer in Isfahan auf der Si-o-se Pol (Brücke der 33 Bögen) über den Zayandeh Fluss nächtens schlendert kann die Stimmen der Philosophen und Astrologen vergangener Generationen in den Gewölben flüstern hören. Wer in den Wüsten der Kavir den Wind spürt kann den Schweiß der Karawanen der Seidenstraße riechen. Ja, unsere Erwartungen wurden übertroffen, wir kommen wieder, Marokko hat noch vieles zu bieten!